Lernlaboratorium Wasser

Die Didaktik der verschiedenen angebotenen Seminare folgt einigen wesentlichen Prinzipien, die in 15 Jahren praktischer pädagogischer Arbeit entwickelt wurden. So wird ausgegangen von den Kenntnissen und Interessen der TeilnehmerInnen (im Sinne des Konstruktivismus).

Entdeckendes Lernen - Lernendes Entdecken
Lernen erfolgt in produktiven Zusammenhängen: ein Seminar/Workshop zielt immer auf die Erstellung eines Produktes (z.B. Internetseite, Skulptur, CD-ROM). Gelernt wird in der Anwendung, nie abstrakt. Dabei spielen ästhetische Konzepte der Auseinandersetzung mit Wirklichkeit eine zentrale Rolle. Zum Beispiel werden Zusammenhänge mit der Digitalkamera fotografisch erforscht, in einer Marmorierwanne findet eine Auseinandersetzung mit Strömung und Systemen statt, Skulpturen ermöglichen die Erforschung von Geschichten in Landschaften. Philosophieren in Bildern bedeutet hier: Konstruktionen in Fotos als Konstruktionen (subjektiver) Wirklichkeit, als Spiel mit Möglichkeiten zu erleben. Künstlerische Tätigkeit wird erlebt als gestaltendes Nachdenken.

Ebenso zentral sind kooperative Lernkonzepte: Je zwei TeilnehmerInnen teilen sich einen Rechner, entwickeln ein gemeinsames Konzept und realisieren es auch zusammen. Dieses ist Teil eines Gesamtprojektes, das von allen TeilnehmerInnen des Seminares in einem Mindmapping entwickelt wurde. Die Anordnung von Computern ist natürlich an diesem Prinzip orientiert: Kreisförmig aufgebaut, ermöglichen sie den Blick aller auf alle entstehenden Projekte. Wenn Partizipation ein wesentlicher Bestandteil der Seminare sein soll, bedeutet das auch, das der Ablauf als offener Prozess angelegt sein muss: So kann das Ergebnis nicht vorhergeplant werden - obwohl ein Ergebnis am Ende immer vorliegt.

Ein weiteres wesentliches Element ist interdisziplinäres Lernen. Die Gestaltung von Geschichten ist eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der Landschaft, ist ein ästhetischer Prozess, bezieht Geographie, Geologie, Ökologie und Sozialgeschichte ein. Die Umsetzung in eine Multimediapräsentation bedeutet auch, sich mit der Gestaltung und Konstruktion von Fotos auseinanderzusetzen, die Handhabung von Software zu erlernen und alle Fähigkeiten auf ein Projekt anzuwenden.

Grundlegend für den Rhythmus der Seminare ist ein ständiger Wechsel zwischen verschiedenen Medien (z.B. Digitalfotografie - Arbeit an einer Skulptur) und zwischen verschiedenen Orten (innen - aussen, z.B. Medienraum - Fließgewässer).

Neu definiert wird die Rolle des Pädagogen: Er ist nicht mehr Wissensvermittler, sondern Organisator von Lernsituation. Er besorgt die Mittel und arrangiert das Material. Und er wird zum Moderator der Prozesse. Auch Künstler muss er sein in der Gestaltung von Situationen, die ästhetische Prozesse ermöglichen. Experimentator in immer neuen Gestaltungsprozessen und Erforscher der pädagogischen Arrangements: Auch das gehört zur neuen Rolle des Pädagogen.

Ziel aller Seminare und Workshops ist die Entwicklung von Selbsttätigkeit der Lernenden.

Ein Beispiel...